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Übersäuerung des Körpers

Übersäuerung

Übersäuerung ist immer wieder ein Thema, welches meine Patienten zur Sprache bringen. Zeit, mal einen kleinen Artikel drüber zu schreiben.

Oft werden Übersäuerung und Entgiftungsthemen in einen Topf geworfen – das ist ok, denn sie gehören meiner Meinung nach zusammen, aber bedeuten NICHT das Gleiche. Deshalb habe ich mich auch entschlossen, 2 Beiträge zu schreiben. Der extra Blog zur Entgiftung wird in Kürze folgen.

Ob in der Fastenzeit, wegen Krankheit oder im Rahmen einer Frühjahrskur zur Gesunderhaltung: viele Menschen möchten von Zeit zu Zeit ihren Körper entsäuern und entgiften.
Die Beweggründe sind unterschiedlich: das Bewusstsein einer schlechten, respektive nicht so gesunden Ernährung und Lebensweise, der Wunsch „Schlacken los zu werden“.

Das komplexe Puffersystem des Körpers – welches sowohl in der Zelle selbst als auch in den Zellzwischenräumen agiert und für gesunde pH-Wert-Bereiche sorgen soll, wird als Säure-Basen-Haushalt bezeichnet. Über das Blut, über die Lunge (Abatmung), die Haut, in der Leber und durch die Niere werden so überschüssige Säuren neutralisiert beziehungsweise ausgeschieden.

ph-wert skala

Bild © de.fotolia.com – pics:sell

Der (entscheidende) pH-Wert

Jedes Organ und jede Körperflüssigkeit hat ein bestimmtes Milieu, in dem es optimal arbeitet. Wenn der pH-Wert überall so ist, wie er sein sollte, ist dies die Basis für unsere Gesundheit. Alle Stoffwechselvorgänge können reibungslos ablaufen.

Einiges muss sauer sein: wie der Magensaft, der für den Verdauungsprozeß benötigt wird oder das saure Milieu der Haut, welches dem Schutz vor äußeren Keimen dient.

Überall im Körper können die optimalen pH-Werte abweichen. Dann versucht der Körper durch Puffermechanismen einzugreifen und zu regulieren.

Maßgebend ist allerdings der pH-Wert im Blut! Hier ist der Körper allzeit bemüht, eine enge Spanne einzuhalten, sonst kommt es schnell zu schwerwiegenden Erkrankungen.
Ein pH von 7,3-7,45 ist im Blut ist die Norm. Nur wenn dies so ist, ist der Blutkreislauf in der Lage, alle Zellen mit Nährstoffen zu versorgen und Stoffwechselendprodukte über die Ausscheidungswege auszuleiten. Aber irgendwann sind auch die Puffersysteme erschöpft, wenn wir nicht ausreichend Basen zu führen und extreme Gewohnheiten ändern.  Werden die Regulationssysteme mehr und mehr beansprucht, reichern sich die Säuren aber auch im Blut an. Eine Absenkung des Blut pH-Wertes ist sehr kritisch zu sehen. Endet sie nicht selten in einem medizinischen Notfall. Dies versucht der Körper also immer irgendwie zu verhindern.

Das Bindegewebe als Zwischenlager für überschüssige Säuren

übersäuerung muskulatur

Bild © de.fotolia.com – artstudio_pro

Damit der Blut pH-Wert im Optimum bleibt, lagern Milchsäure und andere Stoffwechselendprodukte sich zunächst im Bindegewebe ab.  Dies führt zu Verspannungen, Verhärtungen und Schmerzen. Bei dauerhafter Übersäuerung lagern sich immer mehr Säuren im Zwischenzellraum, in der Muskulatur und an die kollagenen Fasern an. Diese werden auf Dauer steif und das Gewebe verliert seine Elastizität. Auch die Flexibilität läßt deutlich nach und die biochmische und mechanische Pufferfunktion, die Beweglichkeit und Belastbarkeit des Gewebes, läßt nach. Gleichzeitig steigt das Risiko für Schmerz, Entzündung und Verletzung.

 

Ursachen für eine Übersäuerung

Wodurch entsteht eine Übersäuerung des Körpers?

basische lebensmittel

Bild © de.fotolia.com – M.studio

Dies kann natürlich unterschiedliche Ursachen haben. Gerade in der westlichen Welt spielt die Ernährung eine Hauptrolle. So kann man in basische und saure Lebensmittel unterteilen. Falsche Ernährung macht sauer! Basisch auf uns wirken Gemüse, Kartoffeln, Wasser, Kräutertees, die meisten Obstsorten. Bei letzterem ist insbesonde zu erwähnen, dass saure Obstsorten (Zitrone, Grapefruit, Granatapfel) basisch wirken und süße Obstsorten, mit besonders viel Fruchtzucker (Fruktose) unseren Körper nicht ganz so gut tun. Dies ist etwas verwirrend und wird deshalb öfters verwechselt. Leider ist hier – grob gerechnet – die Aufzählung der Grundnahrungsmittel, die eine basische Wirkung im Körper entfalten auch schon zu Ende.
Somit können Sie nun alleine schlussfolgern, was Sie alles täglich zu sich nehmen, was tendenziell zu einer Übersäuerung des Körpers, also als ersten Schritt des Gewebes, führt. Praktisch alle Lebensmittel, die aus einfachen Kohlehydraten bestehen. Als da wären: Pasta, (Weizen)backwaren, Pizza, (ge)Süß(t)es, Obstsäfte, Limonaden aber auch Fleisch- und Milchprodukte.

Ausserdem kann zuviel Sport genauso zu einer Übersäuerung führen wie zu wenig Sport bzw. Bewegung. Gerade bei intensiver Muskelarbeit auf einmal und (zu) langem Training, entsteht im Stoffwechsel Milchsäure, Essigsäure und auch vermehrt Harnsäure. Die Milchsäure, die als linksdrehend bezeichnet wird, übersäuert das Zwischenzellgewebe und bringt den Mineralstoffhaushalt aus der Norm. Merken tun wir das am nächsten Tag als Muskelkater.
Aber natürlich ist die tägliche Bewegung – in vernünftigem Maße – absolut wichtig! Sie unterstützt den Blut- und Lymphfluss und die Verdauung.

Bewegungsmangel durch das Sitzen am Arbeitsplatz, am Esstisch oder auf der Couch und im Auto verlangsamt die Zirkulation im Gewebe. Dies hat sowohl Nachteile in der Versorung der Zellen als auch für den Abtransport von „Müll“. Bei zu wenig Bewegung im Alltag setzen sich sogenannte „Schlacken“ eher fest, da durch weniger Bewegung, einseitige Haltung am Arbeitsplatz und Ähnliches immer weniger Zirkulation stattfindet.

Somit führt sowohl ein Übermaß als auch ein Defizit an Muskelarbeit und Bewegung früher oder später zu einer Übersäuerung des Körpers.

Verschiedene Medikamente greifen auch in Stoffwechselprozesse im Körper ein und tragen so zu einem sauren Milieu bei.

Desweiteren spielt der Darm eine große Rolle im Thema Übersäuerung und Entgiftung des Körpers. Hier gilt es festzustellen, ob er alle seine zuständigen Aufgaben zuverlässig erfüllt. Dazu gehören Verdauung, Nährstoffaufnahme, Vitaminproduktion, Immunfunktionen und Ausscheidung. Zusammen mit der Niere, (Haut, Lymphsystem) und der Leber muss er permanent den Körper reinigen. Eine Dysbiose, also ein Ungleichgewicht der in der Darmflora ansässigen Bakterien, eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, eine Antibiotikatherapie, ein Infekt… vieles kann das hier herrschende Gleichgewicht empfindlich stören.

Auch andere Störungen der körpereigenen, säureausgleichenden Mechanismen und Erkrankungen der Organsysteme Haut, Niere, Leber und Lunge können eine Ursache für eine latente Azidose sein.

Ausserdem können auch chronische Entzündungen, Streß, Nikotin, Alkohol und Fasten zu vermehrter Bildung von organischen Säuren führen.

Diagnostik einer Übersäuerung

Um eine handfeste Übersäuerung des Körpers festzustellen, gibt es einige Wege. Eine Übersäuerung ist meist ein schleichender Prozeß und verläuft oft lange Zeit beschwerdefrei und schmerzlos.  Verschiedene Symptome und Krankheiten machen sich nach und nach bemerkbar. Als erstes ist also eine gute Anamnese erforderlich. Wenn hier Leiden wie folgende zum Vorschein kommen, dann sollte auch an eine Übersäuerung gedacht werden.

stress, übersäuerung.

Bild © de.fotolia.com – Rido

Die Symptome einer Übersäuerung sind leider oft nebulös:

  • müde, antriebslos, reizbar (wir fühlen uns „ausgeLAUGt“ – zu wenigen Basen = Laugen im Körper)
  • Gewichtsprobleme
  • Infektanfälligkeit
  • Blähungen, Verstopfung
  • Sodbrennen, saures Aufstoßen
  • brüchige Haare und/oder Nägel
  • Hautentzündungen/Juckreiz
  • Candida Albicans – Hefepilzerkrankungen im Mund/Verdauungstrakt

Mögliche Erkrankungen, die aus einer Übersäuerung entstehen können:

  • Verspannungen, Muskel- und Rückenschmerzen
  • Migräne/ Kopfschmerzen
  • Gicht, Diabetes mellitus, Schilddrüsenunterfunktion u.a. Stoffwechselerkrankungen
  • Gallen- und Nierensteine
  • Allergien, Asthma, Neurodermitis
  • Bluthochdruck
  • Autoimmunerkrankungen, Rheuma
  • Krebs

Um heraus zu finden, ob dies und in welchem Umfang eine Rolle spielt, sind diagnostische Maßnahmen notwendig, um die oben genannten Organsysteme gründlich auf Ihre Funktionen zu untersuchen. Hier finden eine Blut- und Stuhluntersuchung mit ensprechenden Parametern die wichtigste Anwendung. Ausserdem kann eine Urinanalyse sinnvoll sein.

Zur Aufrechterhaltung der Pufferkapazitäten, werden oft unsere eigenen Mineralstoffdepots angezapft, da die Aufrechterhaltung des  Blut-pH für den Körper an erster Stelle steht. Somit wären

Strukturschäden durch Entmineralisierung zum Beispiel:

  • Bindegewebsschwäche, Krampfadern, Besenreiser
  • frühzeitig graue Haare
  • Karies, brüchige Fingernägel
  • Sehnen- und Bänderrisse bzw. Muskel-, Sehnen und Gelenkschmerzen
  • Arthrose und Osteoporose

Therapie einer Übersäuerung

labordiagnostik

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In meiner Praxis erstelle ich nach erfolgter Diagnostik ganz individuelle Therapiepläne. Diese enthalten dann meist einen stufenweisen Auf- und Umbau des mikroökologischen System Darm.
Ausserdem kommen -abgestimmt auf die untersuchten Laborwerte- pflanzliche Mittel zur Organstärkung, Ausleitung und natürlich Mikronährstoffe zum Einsatz.
Das ist die therapeutische Basis, die in einer Zusammenarbeit mit dem Patienten gut funktioniert. Denn ohne einen kritischen Blick auf den eigenen Ernährungsalltag, die Trinkgewohnheiten, Schlaf- und Ruhezeiten, das Bewegungslevel an frischer Luft wird ein Therapieerfolg nur von kurzer Dauer sein. Eine Lebensumstellung ist oftmals von Nöten.

 

Eine vitalstoffreiche Ernährung, ausreichend Bewegung und ggf. die Zufuhr von stark defizitären basenbildenden Mineralstoffen helfen dem Körper, seine eigenen Puffersysteme wieder aufzubauen und zu erhalten.

 

Darmsanierung, Mikrobiologische Therapie, Darmflora

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basische ernährung, übersäuerung

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Gerne bin ich dabei behilflich, Anregungen für die kulinarischen Vielfalten, Ausgleichssportmöglichkeiten u.ä. mit auf den Weg zu geben. Auch der Umgang mit Streß will gelernt sein. Mein breites Kontaktnetzwerk unter kompetenten Fachkollegen bietet hier eine bestmögliche Unterstützung. Wege aufzeigen kann z.B. in psychologischer Hinsicht auch mal ein Coaching. Die Umsetzung von all dem liegt aber in eigener Verantwortung.

 

 

basenbad

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Auch können basische Voll- oder Fussbäder sinnvoll sein. Hier wird mit einem Badesalz mit einem pH-Wert von 8,5 der Körper über eine größtmögliche Hautfläche angeregt, seine Säuren abzugeben. Es entlastet und entspannt den Körper.

FAZIT:
Sauer ist in dem Fall NICHT lustig. Ich halte es für eine gute Vorsorge, hier einmal im Jahr zu schauen, ob alles im Grünen – das heißt UNsauren – Bereich ist. 🙂
Denn hier trifft eher die Aussage zu „Ich bin sauer!“ – und das sagt unser Körper zu uns, weil wir nicht gut mit ihm umgehen.

Eine Übersäuerung hat also Auswirkungen auf unseren Stoffwechsel, unsere körperliche und psychische Verfassung und damit auf unser gesamtes Leistungsvermögen! Grundsätzlich ist wegen oben genannter Umstände bei fast jedem von uns ein latenter Übersäuerungszustand vorhanden. Tun Sie was dagegen!